Lernen nach Corona – was muss JETZT passieren?

Lernen nach Corona

14. Juni 2020

Die Kinder leiden unter Corona besonders. Und die Pandemie legt schonungslos offen, dass eine vorausschauende Bildungspolitik nicht zu den Stärken des Freistaats Bayern gehört.

Die Schwächen sind lange bekannt: Personelle Engpässe und zu große Gruppen in Krippen, Kindergärten und Grundschulen. Damit verbunden eine hohe Belastung der Belegschaft und zu wenig Freiraum für individuelle Förderung. Ein längst überholtes Hierarchie- und Schubladendenken, das Grund- und Mittelschullehrer schlechter stellt als die Kolleginnen und Kollegen an anderen Schultypen. Zu wenig Wertschätzung für das pädagogische Personal insgesamt, für Erzieherinnen und Erzieher sowie Kinderpflegerinnen und -pfleger im Besonderen. Dazu ein gewaltiger Aufholbedarf bei der Digitalisierung.

In Dänemark, wo die meisten Kinder ein Lern-Tablet gestellt bekommen und die Lehrkräfte bei der Nutzung von Skype, Facetime & Co. unterstützt wurden, konnte der Unterricht schon kurz nach dem Lock-Down in digitaler Form fortgesetzt werden. Einen guten Monat später waren Schulen und Kindergärten wieder offen, ohne dass die Zahl der Infektionen nach oben gegangen wäre. Möglich gemacht durch intelligente Hygienekonzepte, eine Kultur des Zutrauens und Vertrauens und vor allem ausreichend Personal. Während es also in Dänemark längst wieder normalen Unterricht gibt, hält man es Bayern nicht mal für vertretbar, die im Freien und gerade mal in Klassenstärke stattfindende Verkehrserziehung durchzuführen.

Eigentlich müssten sich jetzt alle politischen Ebenen gemeinsam hinter dem Ziel versammeln, die offensichtlichen Schwächen unserer Bildungslandschaft – zu der Krippen und Kindergärten ausdrücklich gehören – anzupacken. Stattdessen will der Datenschutzbeauftragte im Nachbarland Thüringen prüfen, ob beim digitalen Unterricht in der Coronakrise gegen den Datenschutz verstoßen wurde; auch in Bayern sind ungelöste Datenschutzfragen ein Hemmnis für den Video-Unterricht! Und vereinzelt ist sogar schon von möglichen Personaleinsparungen bei Kitas die Rede. Unser Weg als SPD ist das nicht, ganz im Gegenteil. Auch in der Krise gilt: Wer heute in der Bildung und bei den Kindern spart, der zahlt morgen doppelt drauf.

Was ist am dringendsten zu tun? Was darf auf keinen Fall so bleiben? Was lädt zur Nachahmung ein? Gemeinsam mit Pädagoginnen und Pädagogen – von der Krippe bis zum Gymnasium –, mit Eltern sowie den Schülerinnen und Schülern wollen wir darüber reden. Und wir wollen zeigen, welchen Weg die SPD schon geht und weitergehen will. Deshalb laden wir herzlich ein zur öffentlichen Diskussionsveranstaltung:

Wann: Freitag, 19.6. von 15:30 – 16:30 Uhr

Wo: Video-Plattform Zoom

Wie: E-Mail an bildung@spd-muenchen-land.de (Einladungsdaten werden geschickt)

Moderation: Florian Schardt, Partei- und Fraktionsvorsitzender SPD im Landkreis München

Gäste:

  • Dr. Alexander Greulich, Erster Bürgermeister der Gemeinde Ismaning, die beim Betreuungsschlüssel freiwillig und erfolgreich mehr bietet als gesetzlich verlangt

  • Natascha Kohnen, Landtagsabgeordnete und Vorsitzende der BayernSPD

  • Bela Bach, Bundestagsabgeordnete

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