Luftfilter erst in Schulen, dann in der Verwaltung – Freistaat in der Pflicht

25. Oktober 2020

„Luftreiniger erst in Schulen, dann in der Verwaltung, Freistaat in der Pflicht, flächendeckende und aufeinander abgestimmte Maßnahmen“. Mit diesen Worten fasst Fraktionschef Florian Schardt den Stufenplan zusammen, auf den sich die SPD-Fraktion im Landkreis München im Vorfeld der Sitzung des Kreisausschusses verständigt hat. „Die vom Landrat vorgeschlagene Reihenfolge ist falsch. Nicht die Verwaltung soll als Test für die Schulen dienen, sondern anders herum. Erst müssen die Schulen vernünftig ausgestattet sein“, so Schardt weiter. In Verwaltungen wie in Firmen habe man mit Home-Office, Videokonferenzen, Buchungs-Tools und entsprechender Raumplanung schließlich sehr viel mehr Handlungsoptionen als es Schulen je haben könnten.

Dabei sehen die Sozialdemokraten insbesondere den Freistaat in der Pflicht. „Es gibt ja ein Förderprogramm für Klassenräume ohne ausreichende Belüftungsmöglichkeit. Es gilt jetzt zügig den Bedarf festzustellen und die Mittel umgehend abzurufen. Dann sehen wir, wie weit wir mit den Mitteln des Freistaats kommen“, so der SPD-Fraktionschef. Einen erneuten Flickenteppich, wie zuletzt bei Quarantäneregeln und Maskenpflicht will die SPD nicht. „Es braucht eine gute, eindeutige Lösung für alle bayerischen Schulen“, sagt Ismanings Bürgermeister Dr. Alexander Greulich. „Wir laufen sonst in einen Wettbewerb hinein, bei dem die finanzschwächeren Landkreise und Kommunen auf der Strecke bleiben“, so Greulich weiter.

Landtagsabgeordnete Natascha Kohnen sieht den Freistaat in der Pflicht, die Schulen flächendeckend auszustatten. „Wissenschaftler der Bundeswehr-Universität kommen zum Schluss, dass sich die Virenlast in Klassenzimmern mit mobilen Lüftern und Plexiglaswänden um 90% reduzieren lässt. Wir sprechen hier über rund 100 Euro pro Kind. Diese Investition in die Gesundheit von Lehrkräften und Kindern sollte es uns wert sein, “, so Kohnen. Für Schardt ist wichtig, dass die verbesserte Ausstattung der Klassenzimmer dazu führt, den Präsenzunterricht auch bei weiter steigenden Inzidenzwerten zuzulassen. „Lüfter und Trennwände in leeren Zimmern braucht niemand. Wenn es diese Maßnahmen aber erlauben, auf Distanzunterricht zu verzichten, leisten sie einen wertvollen Beitrag“, so Schardt. Insofern plädieren die Sozialdemokraten im Kreistag dafür, dass die Staatsregierung zügig für einen bayernweit einheitlichen technischen und rechtlichen Rahmen sorgt.

Quelle: SPD-Fraktion im Kreistag

Teilen