SPD fordert Verbesserungen bei Corona-Politik im Landkreis

27. September 2020

„14 Tage Quarantäne trotz Vorliegen zweier negativer Tests. Das ist erstens ein unnötiger Eingriff in die Freiheitsrechte, zweitens entsteht vermeidbarer Aufwand bei der Nachverfolgung. Der Landkreis sollte sich am Vorgehen der Landeshauptstadt München orientieren und die Quarantäne aufheben, wenn nach fünf bis sieben Tagen ein zweites, negatives Testergebnis vorliegt“, fordert Florian Schardt den Landrat in dieser Frage zum Umsteuern auf. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass das Gesundheitsamt erkennbar überfordert ist und sich gerade mehrere hundert – oft noch kleine – Kinder in Quarantäne befinden.

Die Sozialdemokraten im Landkreis München fordern weitere Verbesserungen. So sei die Abstimmung zwischen Gesundheitsamt und den für die Kontaktverfolgung zuständigen Kommunen nicht optimal gelöst. „Hat sich jemand infiziert, sollte die Erstinformation schneller an die Gemeinden gehen. Es vergeht zu viel Zeit, bis die Kommunen die Infos bekommen, die sie brauchen, um die Kontakte wirksam nachverfolgen zu können“, kritisiert Florian Schardt. Eine bessere Unterstützung und Erreichbarkeit für betroffene Schulen und Kitas mit klaren Vorgaben fordert Bürgermeister Christoph Böck. „Es kann nicht sein, dass die Verantwortung auf die Schulleitung verlagert wird, ob eine Klasse zu Hause bleiben soll oder nicht. Hier braucht es klare Regeln durch das Gesundheitsamt im Landratsamt“, wünscht sich der Unterschleißheimer Rathauschef.

Damit äußern führende Sozialdemokraten Zweifel daran, dass die Abläufe bei Infektionen in Schulen und Kitas wirklich so klar sind wie behauptet. „In der Theorie mag das so sein“, so Schardt. Aber es häufen sich Berichte, dass Kindergarten- und Schulleitungen sowie die betroffenen Eltern auf klare Anweisungen warten mussten, teilweise über eine Woche. „Wenn es nach sechs Monaten Vorbereitung und Inzidenzwerten weit unter dem kritischen Wert schon solche Schwierigkeiten bei vermeintlichen Standardprozessen gibt, dann muss dringend etwas verändert werden. Dazu machen wir Vorschläge. Die Verantwortung liegt jetzt beim Landrat.“

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