Die SPD im Kreistag München hat am Freitag, den 22.5. einen Antrag in die Kreisgremien eingebracht, in dem sie fordert, dass der Landkreis einen Zuschuss von 150€ pro Kind für die Beschaffung von Laptops gewährt. Gefördert werden sollen SchülerInnen aus einkommensschwachen Familien, die über keinen eigenen Computer verfügen.
Hintergrund ist, dass zur Eindämmung der Corona-Pandemie der Präsenzunterricht an Bayerns Schulen im März eingestellt worden ist. Nun liegt zwar ein „Drei-Stufen-Fahrplan“ zur schrittweisen Öffnung der Schulen vor, die schrittweise Ausweitung des Präsenzunterrichts unter genauer Beachtung des Gesundheitsschutzes sieht allerdings keine sofortige Beschulung aller Schüler*innen in Bayern vor. Zunächst sollen nur einzelne Jahrgangsstufen beschult werden und selbst dann wird ein wochenweise gestaffelter Unterricht die Regel sein. Eine zweite Welle der Pandemie im Herbst ist nicht ausgeschlossen.
Bundestagsabgeordnete Bela Bach erklärt hierzu: „Die Bundesregierung hat zwar ein Sofortausstattungsprogramm von 500 Mio. EUR verabschiedet, das einen finanziellen Zuschuss für Schulen zur Anschaffung von geeigneten Geräten vorsieht, aber das ist leider nur ein Tropfen auf den heißen Stein.“ Im Rahmen ihrer Laptop-Sammelaktion in Kooperation mit der AWO München-Land und Freifunk München, bei der private Spender alte Laptops an bedürftige SchülerInnen spenden können, hätte sich ein sehr hoher Bedarf ergeben, der durch Spenden alleine nicht zu decken sei. Deswegen brauche es auch die Unterstützung des Landkreises.
Florian Schardt, neu gewählter Fraktionssprecher der SPD im Kreistag und IT-Unternehmer stellt klar: „Voraussetzung für das ‚Lernen zuhause‘ ist eine geeignete IT-Ausstattung. Denn viele Module des ‚Lernens zuhause’ werden digital abgehalten. Da kann es nicht sein, dass die Verantwortung komplett an die Familien abgeschoben wird. Gerade einkommensschwache Familien sind von den Folgen der Pandemie besonders betroffen.“
Die SPD ist sich einig, dass die Verfügbarkeit der entsprechenden IT-Ausstattung kein Luxusgut, sondern Voraussetzung für soziale Teilhabe und Bildungsgerechtigkeit ist. Sie appelliert an eine breite Unterstützung im Kreistag für das Projekt. Denn wer an der Zukunft der Kinder in diesem Land spart, verspielt Innovationskraft, sozialen Zusammenhalt und wirtschaftliche Stärke von morgen.