Die Vorsitzende der Jungen Union im Landkreis München und Kreisrätin Nicola Gehringer fordert Obergrenzen für Asylsuchende, das Eintreten für eine christliche Leitkultur und spricht vom „linken Genderidealismus“.
Hierzu erklärt die Vorsitzende der SPD im Landkreis München, Bela Bach:
„Indem Frau Gehringer das Feindbild vom linken Gender-Idealisten skizziert, diffamiert sie auf populistische Art und Weise die gesellschaftspolitisch so wichtige Debatte um mehr Gleichberechtigung zwischen Frau und Mann. Es geht hierbei nicht um Begriffe, sondern darum, dass Frauen im Jahr 2015 immer noch weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen, stärker von Armut betroffen sind und auf ihrem Karriereweg immer noch Diskriminierung aufgrund ihres Geschlechts erleben. Gerade das Beispiel von Landrat Christoph Göbel, der dem Thema Diversität und Gleichberechtigung im Landkreis München mit der Schaffung einer eigenen Fachstelle für Diversitätsmanagement besondere Bedeutung verliehen hat, zeugt davon, wie wichtig das Thema auch in der Kommunalpolitik ist.
Noch gefährlicher ist aber der falsche Zungenschlag, den Frau Gehringer in die Asyldebatte bringt, indem sie unterstellt, die Kommunen hätten die Grenzen ihrer Belastbarkeit erreicht. Die Helferkreise, Bürgermeister im Landkreis München und alle Kreistagsfraktionen haben in den vergangenen Monaten demonstriert, wie groß der Wille ist, diese humanitäre Herausforderung zu meistern. Die Abkehr davon ist der verzweifelte Versuch, in trüben Gewässern zu fischen.“
„Frau Gehringer weicht damit als einzige Kreisrätin vom Konsens ab, den wir bislang im Kreistag hatten und der vor allem von vernunftbasierten Entscheidungen getragen ist“, erklärt auch SPD-Fraktionsvorsitzende Ingrid Lenz-Aktaş. Weiter erklärt sie: „Mit der Unterstellung, wir würden keine christliche Leitkultur leben, bezeichnet sie große Teile der Bevölkerung im Landkreis als identitäts- und traditionslos. Hier sollte man seine Worte mit mehr Bedacht wählen, weil Tradition und Identität für jeden etwas anderes bedeutet.“
Zur unterstellten Umverteilungs- und Gleichbehandlungsideologie der „linken Idealisten“ fügt Bach hinzu:
„Offensichtlich hat Frau Gehringer das Prinzip christlicher Nächstenliebe und auch das Sankt-Martinsfest nicht verstanden. Der heilige Martin hat seinen Mantel mit dem Bettler geteilt und nichts von 'leben und leben lassen' gesagt.“