Vorfahrt für Busse

24. Juli 2020

Die SPD-Fraktion im Landkreis München begrüßt den jüngst im Kreistag verabschiedeten Nahverkehrsplan. „Mehr Busverbindungen, besserer Takt, weniger Wartezeit“ ist der richtige Weg, lobt Fraktionsvorsitzender Florian Schardt.

„Wir brauchen den Ausbau der U-Bahn und der S-Bahn, insbesondere das zweite Gleis auf der S7-Strecke. Aber bis zum St- Nimmerleinstag können wir nicht warten. Der Busausbau geht schnell und ist effektiv“, so Schardt weiter. Insbesondere die Expressbusse finden Anklang in der SPD. „Die sternförmige Anordnung der S-Bahnen ist nicht optimal. Umso wichtiger ist es, die Gemeinden untereinander mit schnellen Buslinien zu verbinden“, so Unterhachings Bürgermeister Panzer. „Wenn der Bus im Stau steht, bringt es allerdings wenig“, so Panzer weiter. Daher mahnt die SPD den schnellen Ausbau der Busbeschleunigung an.

Dass beim Bau der dafür notwendigen Spuren die linke Hand auch weiß, was die rechte tut, fordert Ismanings Bürgermeister Dr. Alexander Greulich mit Nachdruck. „Wir brauchen einen Masterplan, an dem nicht nur der Landkreis München, sondern auch unsere Nachbarlandkreise, die Landeshauptstadt München und das staatliche Bauamt beteiligt sind.“ Es brauche eine enge Abstimmung aller Beteiligter, Kirchturmpolitik bringe niemanden weiter, so Greulich. Auch am Willen zur Umsetzung hapere es gelegentlich: „Planen kann man viel, entscheidend ist der Wille zur Umsetzung“. Zu oft müssten die Kommunen einspringen, wenn insbesondere der Freistaat nicht in die Puschen komme. Als Beispiel nennt Greulich Fahrradschnellwege, die von der Staatsregierung vollmundig angekündigt wurden, bei denen es dann aber einzelne Gemeinden sind, die das Heft des Handelns in die Hand nehmen, weil sonst nichts passieren würde.

Sorge bereitet der SPD im Kreistag der durch die Corona-Epidemie ausgelöste Vertrauensverlust in den öffentlichen Personennahverkehr. „Die Straßen laufen voll, die Busse bleiben weit unter ihrer Kapazität“, so Schardt. Im Kreistag verweist die SPD daher auf ein Forschungsprojekt der Technischen Universität in Dresden, in dem untersucht wird, wie sich die Menschen während der Pandemie verhalten und welche Verhaltensänderungen von Dauer sein könnten. „Wir haben gute Hochschulen im Landkreis. Wir sollten mit ihnen gemeinsam nach Lösungen suchen, zügig wieder Vertrauen in den ÖPNV zu fassen.“ Schließlich stehe die ganze Welt vor demselben Problem, man könne voneinander lernen. Der Kreistag folgte dieser Empfehlung. Der Beschlussvorschlag wurde einstimmig angenommen.